Geschichte des Brotes
Korn und Brot das sagt sich so schnell. Und scheint heute so selbstverständlich. Doch viele tausend Jahre der Menschheitsgeschichte mussten verstreichen, bis das Brotgetreide in seiner Form dem Menschen zur Verfügung stand. Es begann mit Grassamen, nachdem unsere Vorfahren so ungefähr gegen Ende der mittleren Steinzeit entdeckt hatten, das aus Samen neue Pflanzen entstanden - Voraussetzung für den Getreideanbau. Seit etwa 6000 Jahren sind die ältesten Getreidepflanzen als Kulturform bekannt: Emmer (eine alte Weizenart), Weizen, Gerste, und Hirse.
Erst einmal entdeckt, war dann der Siegeszug des Getreides nicht mehr aufzuhalten:
Zwischen 6000 und
... der Vorläufer unseres Brotes war erfunden!
Die Griechen verehrten Demeter Göttin des Getreides und der Fruchtbarkeit. Die römische Göttin des Getreideanbaus hieß Ceres.
Die Bibel berichtet an vielen Stellen über die Getreide- und Brotnahrung, denn die Sorge des Menschen ums "tägliche Brot" beherrscht das Denken. Jede Missernte stellte die Existenz in Frage. So erklärt sich auch die Bitte im "Vater unser": "...unser täglich Brot gib uns heute..." Brot das war lebensnotwendig.
Heerführer und Könige ehrte man durch eine Brotgabe, und auch Brotopfer spielten in damaligen Zeiten eine große Rolle: Als Ersatz für Opfertiere wurde von den Armen Gebäcke in Tierform in den Tempel gebracht. Berichte über mildtätige, fromme Menschen und Heilige, die den Armen und Hungernden Brot spenden durchziehen die Geschichtsschreibung. Zu den bekanntesten Wohltätern zählen der heilige Antonius von Padua und Elisabeth von Thüringen, die im Hungerjahr 1226 durch die Lande zogen und Brot und Wein verteilten. Sie gilt als Schutzheilige der Bäcker und Hungernden. Ob Opfergaben, Schmuckgebäck, Alltagskost - Brotformen und Bräuche haben sich über Jahrhunderte und Jahrtausende erhalten, auch wenn ihr ursprünglicher Sinn zum Teil verloren ging.
Entdeckung folgten Verbesserungen in der Vermahlungs- und Backtechnik Schlag auf Schlag. Erst drehbare Getreidemühlen, die teilweise als primitive Wassermühlen arbeiteten werden um 300 v. Chr. durch Malsteine ersetzt.
Die Griechen guckten den Ägyptern über die Schulter und übernehmen die Sauerteigherstellung durch direkte Mehlversäuerung. Auch die Germanen spitzten die Ohren und führten die Herstellung von gesäuertem Brot ein (800 v. Chr.).
In Rom beginnt man um 50 n. Chr. mit dem Sieben der zerkleinerten Getreidekörner (Schrot). Spelzen und Kleie trennt man durch gekochte Tierhäute, Ruten-, Leinfaser- und Pferdehaarsiebe vom eigentlichen Mehl, das man je nach Feinheitsgrad in drei Gruppen einteilen kann:
- - Pollenmehl (sehr hell),
- - Mittelmehl und gröberes Mehl.
Die Sklaven im alten Ägypten aßen nach wie vor Getreidebrei, während dem Pharao das feine Weizenbrot zustand. So streng waren damals die Sitten! Auch in Deutschland galten das Brot als "Herrenessen" und Festtagskost bis nach dem 30-jährigen Krieg.
1844 wird die erste Großbäckerei in Berlin gegründet.
Wenig später entwickelt ein französischer Physiker die erste größere Teigknetmaschine.
In England wird ein neuartiger Dampfbackofen vorgestellt.